Über mich

Seit nunmehr 25 Jahren folge ich meiner Leidenschaft – dem Reiten und der Suche nach dem Einssein mit dem Pferd – aus vollem Herzen. Ich durfte in all den Jahren zahlreiche Erfahrungen machen und bin für jede einzelne dankbar – haben sie mich doch zu dem Menschen werden lassen, der ich heute bin.

Die Entscheidung, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen fiel bereits 2009 – letztlich hat es dann aber noch ein paar Jahre gedauert, bis ich den Schritt von der nebenberuflichen in die hauptberufliche Selbstständigkeit gewagt habe. Heute bin ich jeden Tag aufs Neue unendlich dankbar und froh, den Mut gehabt zu haben und lebe jeden Tag nach dem Motto „mach deine Leidenschaft zum Beruf und du wirst keinen einzigen Tag mehr arbeiten müssen“.

Patricia Herzog mit Pferd

Seit meinem 6. Lebensjahr verbringe ich die meiste Zeit mit Pferden – angefangen mit Voltigieren bin ich recht bald zum Reiten umgestiegen und durfte die nächsten Jahre die volle Bandbreite einer Reitschule, inklusive aller emotionalen und erfolgstechnischen Höhen und Tiefen, erleben.

Ab meiner Teenagerzeit folgten für einige Jahre verschiedene Reitbeteiligungen, ich absolvierte erfolgreich die RD1-Prüfung und machte als erste konkretere Ausbildung den Voltigierübungsleiter – bestand schließlich schon länger der Wunsch, eines Tages auch beruflich mit Pferden zu arbeiten. Außerdem durfte ich mit meinen Mitreitpferden verschiedenste Erfahrungen sammeln – von Horsemanship bis zu Horseball war einiges dabei.

2008, nachdem ich die Matura abgeschlossen und begonnen hatte, auf der Veterinärmedizinischen Universität „Pferdewissenschaften“ zu studieren, merkte ich bereits im 1. Semester, dass ich mir darunter etwas anderes als das Verwalten eines Gutshofs vorgestellt hatte – ich wollte doch konkret mit und am Pferd arbeiten. Also brach ich das Studium im 2. Semester wieder ab und zog 2009 für ein Jahr nach Kärnten, um dort die Ausbildung zur vet. med. geprüften Pferdephysiotherapeutin zu machen.

Ich schien meine Bestimmung gefunden zu haben.

Abgesehen davon war dieses Jahr mitunter eines der prägendsten in meinem bisherigen Reiterleben, da ich dort zum ersten Mal mit der klassischen Reitkunst in Berührung kam. Eine Kursteilnehmerin borgte mir einige ihrer Bücher, mein „Initiationsbuch“ war dann das Buch „Die Irrwege der modernen Reitkunst“ von Philippe Karl und ich wusste bereits beim Lesen dieses Buches, dass es für mich kein Zurück mehr in die klassische FN-Reitweise gab. Zusätzlich bekam ich in diesem Jahr die Gelegenheit, auf einem im Sinne der Légèreté ausgebildeten Trakehner eine erste Ahnung davon zu bekommen, was es heißt, ein Pferd in Leichtigkeit zu reiten. Meine Begeisterung war vollends entfacht und ich wusste von da an,

die klassische Reitkunst soll es werden.

Als ich vollgepackt mit meinem neuen reiterlichen und physiotherapeutischen Wissen zurück nach Niederösterreich kam und meine Begeisterung darüber kundtat, merkte ich das erste Mal, was es heißt, Gegenwind zu bekommen. Bis dato war ich fleißig mitgeschwommen im reiterlichen FN-Mainstream, aber beim Thema klassische Reitkunst, Ausbilden ohne Hilfszügel, Nase vor der Senkrechten und Genick als höchstem Punkt (nebenbei alles eigentlich auch Kriterien eines FN-Reglements…) stellte es meinen FN-Reiterkollegen die Haare auf. Als dann auch noch mein damaliges Mitreitpferd beim Anwenden einiger physiotherapeutischer Übungen zum Mobilisieren des Rückens die Ohren flach anlegte, zu mir schnappte und erste Steigversuche unternahm, weil es solche Schmerzen im Rücken hatte, reifte in mir der Gedanke, „entweder ich finde ein eigenes Pferd, mit dem ich alles so machen kann, wie ich es mir vorstelle und zwar von Anfang an und ganz im Sinne der klassischen Reitkunst,

oder ich höre mit dem Reiten auf.“

Keinen Monat später lernte ich mein zukünftiges eigenes Pferd kennen, ein damals 5-jähriger Lusitano, erst seit einem halben Jahr unter dem Sattel und noch völlig unverdorben – das perfekte Pferd für mich. Es folgten bereits nach kurzer Zeit erste Kurse und ich war gefühlt im 7. Himmel – war es doch so ein Riesenunterschied zu dem, was ich bisher gelernt hatte. Heike Finze, damals selbst Bereiterin bei Anja Beran, gab den ersten Kurs, weitere Kurse bei Eddy Willems, selbst langjähriger Schüler von Joao und Sue Oliveira, folgten. Bei Eddy Willems ergab sich dann nach ca. einem Jahr die Möglichkeit, für ein Intensivpraktikum zu ihm auf seinen Hof in Belgien zu gehen – diese Chance ließ ich mir nicht entgehen und blieb mit meinem Pferd für die nächsten 12 Monate.

In dieser Zeit wurde mir auch immer bewusster, dass ich auf lange Sicht gesehen nicht mein restliches Leben schlecht gerittene Pferde durch meine physiotherapeutischen Behandlungen „reparieren“ wollte, sondern sie von Anfang an so zu reiten und auszubilden,

dass sie ihr ganzes Leben lang erst gar keinen Therapeuten brauchen.

Also verlegte ich nach meiner Rückkehr nach Österreich meinen Schwerpunkt auf das Unterrichten und ließ die Tätigkeit als Pferdephysiotherapeutin ruhen. Allerdings bin ich bis heute froh, diese Ausbildung gemacht zu haben und ein dementsprechendes anatomisches und physiologisches Wissen zu haben, dass ich wunderbar in meinen Reitunterricht einbauen kann.

Da mir aber immer noch irgendetwas fehlte, ging ich weiterhin offenen Herzens und sehen wollenden Auges durch die Pferdewelt und fing an, mich wieder intensiver mit der Beziehungsarbeit zu beschäftigen. Ich hatte bereits bei meinen ersten Horsemanship-Versuchen gemerkt, dass ich keine Beziehung basierend auf Dominanz haben wollte, sondern

eine Beziehung auf Augenhöhe, basierend auf Respekt und Wertschätzung.

Dank einer Empfehlung kam ich so 2015 zu Alexandra König und ihrer Saliho School und es dauerte nicht lange, bis ich zu ihr fuhr und einen Intensivkurs vor Ort belegte. Aufgrund ihrer zahlreichen YouTube-Videos kann man einen tollen Einblick in ihre Arbeit bekommen und ich bin froh, den Weg zu ihr gefunden zu haben. Seitdem suche ich im Zusammensein mit den Pferden genau diese Art der Beziehung.

Außerdem wurde ich durch meine Zusammenarbeit mit Konstanze Kopta auch auf Manuel Jorge de Oliveira aufmerksam, dessen Oliveira Stables in diesem Jahr eröffnet wurden. Ich wollte es mir nicht nehmen lassen, mir vor Ort ein Bild zu machen und besuchte 2017 die erste Messe in den Oliveira Stables. Dort blieb ich die ganzen zehn Tage, um mir die Pferde aus unmittelbarer Nähe anzuschauen.

Basierend auf all diesen vielen, teils sehr intensiven (Lern-)Erfahrungen entwickelte sich auch meine persönliche Art und Weise, mit Pferden zu arbeiten immer weiter und mein Anspruch, durch meine Arbeit

gesunde, ausbalancierte, mit feinsten Hilfen zu reitende, stolze Pferde

zu entwickeln ist bis heute ungebrochen. Die Erfahrungen, Fortschritte und Erfolge, die ich mit den Pferden gemacht habe, seitdem ich auf eine ehrliche Beziehungsarbeit und eine Pferdeausbildung setze, die das Pferd geistig wie körperlich in Balance bringt, zeigen mir immer wieder aufs Neue, wie wichtig es ist, sich immer und ohne Ausnahme am Pferd auszurichten.

Wenn ich eins nach meiner mittlerweile knapp 30-jährigen Reitlaufbahn aus tiefster Überzeugung sagen kann, dann, dass, an sich selbst zu arbeiten, sich zurücknehmen und auf ein anderes Lebewesen, wie das Pferd, voll und ganz einlassen zu können, die eigentliche Kunst im täglichen Tun mit dem Pferd ist – und, dass sie es ist, die uns mit ungeahnten Momenten voller Leichtigkeit und Glückseligkeit und dem Gefühl des Einssein mit dem Pferd beschenken wird.

Patricia Herzog mit Pferd

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“


(Laozi)

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